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Wie geht ein Webhosting Providerwechsel?

Autor: Marco Marco   |27.11.2024

webhosting-providerwechselDie hohe Konkurrenz unter den Providern und die immer größere Leistungsfähigkeit der Hardware führen bei Webhosting und Servern zu stetig fallenden Preisen. Allerdings profitieren von diesen in einigen Fällen lediglich Neukunden. Gerade bei älteren Verträgen ist es deshalb mitunter sinnvoll, den Webhoster zu wechseln. Erfreulicherweise ist dies leichter und mit weniger technischem Aufwand verbunden, als viele Kunden vermuten.

Es ist allerdings sehr wichtig, diesen Vorgang rechtzeitig und genau zu planen und alle Fristen zu beachten. Nur so ist es sicher möglich, den Anbieter zu wechseln, ohne dabei unangenehme Down-Zeiten einer Webseite zu riskieren. Unsere Checkliste hilft dabei, nicht den Überblick zu verlieren und alle Schritte zeitgerecht vorzunehmen.

Wichtige Punkte vor einem Providerwechsel

Ein Providerwechsel ist immer auch eine ausgezeichnete Gelegenheit, die eigene Internetpräsenz zu optimieren und einmal eine "virtuelle Reinigung" durchzuführen. Oft werden bei der Planung eines Projektes zusätzliche Domains gebucht, die hinterher keine Verwendung finden. Oder es soll im Gegenteil eine Erweiterung stattfinden und neue Domains oder Umleitungen müssen integriert werden. Das gewünschte Paket sollte ebenfalls genau in Augenschein genommen werden: Wird der angebotene Speicherplatz und die Bandbreite wirklich benötigt? Reicht eventuell auch ein günstigeres Angebot oder werden im Gegenteil die Ressourcen langsam knapp?

 

Welche wichtigen Fristen müssen beachtet werden?

Einige Verträge haben relativ lange Laufzeiten von mehr als 12 Monaten und erneuern sich automatisch. Um den Webhoster zu wechseln, muss deshalb selbstverständlich der alte Vertrag fristgerecht gekündigt werden, damit keine doppelten Kosten entstehen. Die Einrichtung des neuen Webhosting erfolgt in der Regel zeitnah - mitunter sogar innerhalb weniger Minuten. Das ist allerdings nicht immer der Fall. Bei einer manuellen Einrichtung durch den Provider müssen dringend Feiertage und Wochenende berücksichtigt werden, wenn der Anbieter gewechselt wird.

 

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Wie geht ein Webhosting Providerwechsel in der Praxis?

Domains werden von den Nameservern verwaltet und einer IP-Adresse und damit einem physischen Server zugeordnet. Wenn Domaininhaber zu einem neuen Webhoster wechseln, lässt dieser die Einträge in einem Nameserver entsprechend ändern, um neue Anfragen auf seine Server zu leiten. Diese Änderungen werden in kurzen Zeitabständen von anderen, übergeordneten Nameserver übernommen.

Um eine Änderung durchführen zu können, benötigt der Auftraggeber einen sogenannten Auth-Code - Auth steht für Authorization (Autorisierung). Um den Anbieter zu wechseln, muss der Kunde zunächst den neuen Provider mit dem Wechsel beauftragen. Anschließend fordert er die Zusendung des Auth-Codes von seinem alten Provider an, der zur Herausgabe verpflichtet ist. Diesen sendet er dem neuen Webhoster, zu dem er wechseln möchte. Der Webhoster stellt damit einen Antrag bei der zuständigen Vergabestelle für Internetadressen (NIC). Es hängt von der Endung ab, welche Regularien zusätzlich erfüllt werden müssen. Bei .ME, .NL und .EU Adressen beispielsweise erhält der Domaininhaber zusätzlich eine spezielle FOA-Mail (Form of Authorization), die noch einmal den Auth-Code abfragt und mit der ein Besitzer bestätigt, dass er zu dem neuen Anbieter wechseln möchte.

Wie geschieht der Umzug der Daten beim Providerwechsel?

Der Umzug der Daten beim Wechsel des Webhosting-Providers kann eine komplexe Aufgabe sein, da er mehrere Schritte umfasst: die Übertragung von Dateien, Datenbanken, E-Mails und die Sicherstellung der Verfügbarkeit der Domains. Um den Wechsel reibungslos zu gestalten, sollten folgende Aspekte beachtet werden:

1. Umzug von Website-Daten

Die Website-Daten umfassen Dateien, Skripte, Bilder und andere Inhalte, die auf dem bisherigen Hosting-Server gespeichert sind. Der Prozess gliedert sich wie folgt:

  • Backup der Dateien erstellen: Zunächst sollte ein vollständiges Backup der Website erstellt werden. Dies kann manuell über einen FTP-Client wie FileZilla erfolgen, indem alle Dateien vom alten Server heruntergeladen werden. Viele Hosting-Anbieter bieten auch integrierte Backup-Funktionen im Control Panel an.
  • Daten auf den neuen Server übertragen: Nach dem Backup werden die Daten auf den neuen Server hochgeladen, ebenfalls über FTP oder das entsprechende Tool des neuen Providers.
  • Dateiberechtigungen anpassen: Nach dem Upload ist sicherzustellen, dass die Dateiberechtigungen korrekt eingestellt sind, damit Skripte und Anwendungen wie gewünscht funktionieren.

2. Übertragung von Datenbanken

Datenbanken sind oft das Herzstück einer dynamischen Website, z. B. bei Content-Management-Systemen wie WordPress. Die Migration erfolgt in diesen Schritten:

  • Export der Datenbank: Die Datenbank wird über Tools wie phpMyAdmin oder das Control Panel des bisherigen Providers exportiert und als Datei (z. B. SQL-Datei) gespeichert.
  • Import beim neuen Provider: Der neue Provider bietet ebenfalls Tools wie phpMyAdmin an, um die exportierte Datenbank zu importieren. Wichtig ist, dass die Zugangsdaten wie Benutzername und Passwort auf dem neuen Server aktualisiert werden.
  • Anpassung der Konfigurationsdateien: Bei CMS wie WordPress muss die wp-config.php-Datei entsprechend geändert werden, damit sie auf die neue Datenbank verweist.

3. Umzug der Domain

Ein entscheidender Schritt ist der Umzug der Domain zum neuen Anbieter. Dieser erfolgt folgendermaßen:

  • Domain-Transfer anstoßen: Der alte Provider stellt einen sogenannten Auth-Code (Authorisierungscode) zur Verfügung, der zur Freigabe der Domain dient. Dieser Code wird beim neuen Provider eingegeben.
  • DNS-Einstellungen aktualisieren: Nach dem Transfer müssen die DNS-Einstellungen (Nameserver) beim neuen Anbieter angepasst werden, um sicherzustellen, dass die Domain auf den neuen Server verweist.
  • Propagation abwarten: Es kann bis zu 48 Stunden dauern, bis die neuen DNS-Einstellungen weltweit übernommen wurden. Während dieser Zeit kann die Website vorübergehend nicht erreichbar sein, wenn keine Übergangslösung eingerichtet wurde.

4. Migration von E-Mails

E-Mail-Konten und Nachrichten müssen ebenfalls auf den neuen Server übertragen werden. Dies erfolgt in mehreren Schritten:

  • Backup der E-Mails: E-Mails werden entweder über das Webmail-Interface oder durch ein E-Mail-Programm wie Outlook oder Thunderbird gesichert. Die Export-Option ermöglicht das Speichern der Mails auf einem lokalen Gerät.
  • Neue E-Mail-Konten anlegen: Beim neuen Provider werden die gleichen E-Mail-Konten eingerichtet.
  • Übertragung der Nachrichten: Die alten E-Mails können entweder manuell importiert werden oder über spezielle Tools wie IMAPSync, das die Synchronisation zwischen altem und neuem Server übernimmt.
  • DNS- und MX-Einträge ändern: Auch hier müssen die DNS- und MX-Einträge angepasst werden, damit der neue Server die E-Mails verwaltet.

5. Testen der neuen Umgebung

Nach der Migration ist es wichtig, alle Funktionen zu testen, bevor der endgültige Umzug abgeschlossen ist:

  • Überprüfung der Website: Sicherstellen, dass die Website wie erwartet funktioniert und alle Inhalte korrekt angezeigt werden.
  • Test der E-Mails: Überprüfen, ob E-Mails gesendet und empfangen werden können.
  • SSL-Zertifikat installieren: Falls die Website ein SSL-Zertifikat verwendet, muss dieses auf dem neuen Server eingerichtet werden.

 

webhosting migrationsprozess

 

Ein Providerwechsel erfordert sorgfältige Planung und Umsetzung, um Datenverluste oder Ausfallzeiten zu vermeiden. Viele Anbieter unterstützen Kunden bei der Migration, oft sogar kostenfrei. Alternativ können spezialisierte Tools und Dienstleistungen in Anspruch genommen werden, um den Wechsel noch einfacher zu gestalten. Ein gründlicher Test der neuen Umgebung sorgt dafür, dass die Website und E-Mail-Dienste nach dem Wechsel reibungslos funktionieren.

 

Webhosting mit Umzugsservice als Alternative

Der Umzug einer Website kann technisch anspruchsvoll sein, vor allem, wenn wenig Erfahrung mit Servern und Datenbanken besteht. Viele Webhosting-Anbieter bieten daher einen sogenannten Umzugsservice an, der den gesamten Prozess übernimmt und eine stressfreie Migration ermöglicht. Diese Alternative ist besonders für diejenigen geeignet, die Zeit sparen möchten oder sich unsicher im Umgang mit technischen Details fühlen.

Was beinhaltet ein Umzugsservice?

Der Umfang des Umzugsservices variiert je nach Anbieter, umfasst jedoch in der Regel die folgenden Leistungen:

  • Datenmigration: Die Anbieter übertragen alle Website-Dateien und Datenbanken vom bisherigen Server auf den neuen.
  • Domaintransfer: Der neue Hoster kümmert sich um den Transfer der Domain, einschließlich der Beantragung des Auth-Codes und der Einrichtung der DNS-Einstellungen.
  • E-Mail-Umzug: Auch E-Mail-Konten und Nachrichten werden übernommen, sodass kein Datenverlust entsteht.
  • SSL-Zertifikate: Falls SSL-Zertifikate genutzt werden, unterstützt der Anbieter bei der Übertragung oder Einrichtung neuer Zertifikate.
  • Test der Website: Nach der Migration wird die Funktionalität der Website überprüft, um sicherzustellen, dass alles einwandfrei läuft.

Einige Hosting-Anbieter bieten den Umzugsservice als kostenlose Zusatzleistung an. Dies ist besonders attraktiv für Neukunden, da sie nicht nur Zeit sparen, sondern auch keine zusätzlichen Kosten tragen müssen. Falls der Umzugsservice nicht kostenlos ist, berechnen Hoster häufig eine pauschale Gebühr, die je nach Aufwand und Art der Website variiert. Diese Option eignet sich vor allem dann, wenn es sich um komplexe Projekte wie Online-Shops oder stark individualisierte Webseiten handelt, deren Migration mehr Aufwand erfordert.

Vorteile eines Umzugsservices

  • Zeitersparnis: Der Umzug wird von Experten durchgeführt, sodass sich der Kunde auf andere Aufgaben konzentrieren kann.
  • Sicherheit: Professionelle Anbieter minimieren das Risiko von Datenverlusten oder Ausfallzeiten.
  • Komfort: Alle technischen Details werden vom Hoster übernommen, inklusive der Einrichtung der neuen Umgebung.

Ein Webhosting-Umzugsservice ist eine bequeme und sichere Alternative, insbesondere für technisch weniger versierte Nutzer. Anbieter, die einen kostenlosen Umzugsservice offerieren, können den Wechsel zusätzlich erleichtern und sind eine interessante Option für alle, die ohne großen Aufwand zu einem neuen Hoster wechseln möchten. Vor dem Wechsel lohnt es sich, verschiedene Anbieter und ihre Umzugsbedingungen zu vergleichen, um das passende Angebot zu finden.

 

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Unser Artikel stützt sich auf eigene Erfahrungen und Recherche sowie Informationen aus externen Quellen.

Quellenangaben & weiterführende Links zum Thema:

Bildnachweis:
DALL-E
napkin.ai

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